Schweizer Leser kennen das. Zu Hause liegt ein dickes
Couvert voller bunter Zettel, die mit Zahlen gefüllt werden sollen und dafür
hat man nur eine beschränkte Zeitspanne zur Verfügung.
Steuererklärung heisst das im Beamtendeutsch und für einmal
handelt es sich hier um einen Begriff, der jedermann versteht. Nicht so wie Personenvereinzelungsanlage.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Steuern, so die Definition, sind eine Geldleistung ohne
individuelle Gegenleistung. Mit dem kann ich leben. Streife ich zu Fuss durch
meine Wohngemeinde, sehe ich da und dort Spuren meiner jährlichen Abgaben, die
mein Herz durchaus erfreuen.
Zurück zu der Steuererklärung. Der Staat will wissen woher
das Geld kam, wieviel es war und welche abzugsberechtigten Ausgaben getätigt
wurden. Den grossen Teil dieser Informationen liefert der Arbeitgeber in Form
des Lohnausweises. Das schmerzhafte an den Steuern ist nicht das Bezahlen
dergleichen, sondern der Blick auf den angeblich letztes Jahr verdienten Betrag
und die unweigerlich folgende Frage: «Scheisse, wo ist bloss die Kohle hin?»
Als Angestellter hat man wenig Möglichkeiten, die Beträge zu
seinen Gunsten zu frisieren. Erstens schauen die Damen und Herren in den
Steuerbüros viel zu genau hin und zweitens fehlen uns schlichtweg die
verschiedenen Kreativwerkzeuge, die Firmen zu Verfügung stehen.
Also warum aufregen und Stunden damit investieren, ein paar
Steuerfranken zu sparen. Die Opportunitätskosten sind einfach zu hoch.
Besser als ich hatte es die Commerzbank in Deutschland. Je
nach Leseart, machten sie 638 Millionen Euro Gewinn oder 3.6 Milliarden Euro
Verlust. Unnötig zu sagen, dass dem Staat die Bilanz mit dem grossen Minus
davor präsentiert wurde.
Ich habe meine Steuererklärung bereits ausgefüllt und
abgeschickt. Mir helfen diese Bilanztricks nichts mehr. Wer aber interessiert
daran ist, lese den Artikel in der «Zeit» – mein Chef ist davon explizit ausgenommen!
Wenn Du einmal total erschrecken willst, dann kannst Du mal den Kontoauszug bei der AHV bestellen:
AntwortenLöschenhttp://www.ahv-iv.info/andere/00271/index.html
Da fragst Du Dich dann, wo all die Jahre all die Kohle hin ging...
Liebe Grüsse
Urs
Griechenland...
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